Topische Immuntherapie
Bei der Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) handelt es sich um eine besondere Form des Haarausfalls mit einer oder mehreren kreisrunden Kahlstellen, die in seltenen Fällen sogar bis zum totalen Verlust der Kopfhaare (Alopecia totalis) oder auch der gesamten Körperbehaarung (Alopecia universalis) führen kann.
Ursache
Die genaue Ursache dieser Erkrankung ist nicht bekannt. Man nimmt an, dass das Immunsystem die Haarwurzel versehentlich als "fremd" einstuft und eine Entzündungsreaktion an der Haarwurzel hervorruft, in deren Folge die Haare abgestoßen werden. Es gibt Anhaltspunkte für einen erblichen Zusammenhang und auch Stressfaktoren spielen vielleicht eine Rolle.
Therapie
Bei der topischen Immuntherapie handelt es sich um die gezielte Sensibilisierung der Kopfhaut mit speziellen Allergenen (Diphenylcyprone, kurz DPC genannt oder Quadratsäuredibutylester). Es wird gezielt und kontrolliert eine allergische Reaktion hervorgerufen, um in der so behandelten Kopfhaut neues Haarwachstum anzuregen.
Diese Behandlungsmethode ist wissenschaftlich anerkannt und gilt heute als die erfolgreichste Therapieform der Alopecia areata. Die Heilungsquote liegt bei etwa 50% und ist damit allen anderen Behandlungsformen deutlich überlegen.
Die Wahl der Therapie ist immer vom klinischen Befund abhängig und wird mit Ihnen individuell in der Praxis besprochen.
Die Fachkompetenz auf diesem Gebiet wurde bereits während des Studiums und der praktischen Ausbildung in der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Universitätsklinikum Gießen aufgebaut. Die topische Immuntherapie wurde von Prof. Dr. Rudolf Happle am Uniklinikum Marburg entwickelt und in enger Kooperation zeitgleich in Gießen gelehrt und angewendet.
„Diese relativ aufwendige Therapie sollte Dermatologen mit ausreichender Erfahrung vorbehalten bleiben“ so Prof. Happle.
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