Anti-Schwitzbehandlung

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Die Überproduktion der Schweißdrüsen wird Hyperhidrose ge­nannt. Menschen, die besonders stark schwitzen, leiden oft sehr darunter. Befinden sie sich zusätzlich in Stresssituationen, pro­duzieren die Schweißdrüsen der Haut noch mehr Flüssigkeit. An Händen und Füßen sowie in der Achselhöhle ist die Anzahl der Schweißdrüsen am größten. Deshalb kommt es in der Folge nicht nur zu unangenehmen Körpergeruch, sondern häufig auch zur Vermeidung sozialer Kontakte.
Hyperhidrose stellt aber nicht nur im sozialen Umfeld ein Problem dar, sie kann auch zu Folgeerkrankungen der Haut führen. Die feuchten Hautareale sind ideale Vermehrungsgebiete für Bakterien, Viren und Pilze. Entzündungen verheilen an diesen Stellen schlechter und führen nicht selten zu chronischen Reaktionen.

Ursachen

Die Ursachen für übermäßiges Schwitzen können hormonell bedingt sein und treten häufig bei Frauen in den Wechseljahren auf. Auch eine Überfunktion der Schilddrüse regt die Schweiß­drüsen vermehrt an. Unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten, beispielsweise von Beta-Blockern oder Kortikoiden können ebenfalls hierfür verantwortlich sein.
Sind alle möglichen Ursachen ausgeschlossen, spricht man vom vegetativen Schwitzen. Die Schweißdrüsen der Haut sind mit Nervenenden des vegetativen Nervensystems verbunden. Es steuert zahlreiche Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Blutdruck, Verdauung und Wärme­haushalt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. In der Regel dient das Schwitzen der Wärmeabgabe. Es kommt jedoch vor, dass spontan bzw. ungewollt vermehrt Nervenimpulse an die Schweißdrüsen gesandt werden. Der Betroffene beginnt zu schwitzen, ohne es beein­flussen zu können.

Therapie

Zunächst werden spezielle Deos mit Aluminiumchloridlösung versucht. Diese führen zu einer Verengung der Schweißdrüsenausführungsgänge, wodurch die Flüssigkeitsabgabe gehemmt wird. Eine Steigerung hierzu ist das Schwachstrombad, die Iontophorese, deren genaue Wirkweise nicht bis ins Detail bekannt ist. Eine spezielle Therapie stellt die endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) dar. Bei dieser Methode werden bestimmte sympa­thische Nervenfasern operativ unterbrochen,  wodurch die Schweißdrüsen nicht mehr ange­regt werden können.
Bei starker und lang anhaltender Hyperhidrose ist die Injektion von Botulinumtoxin A eine wirksame Behandlung. Im Prinzip werden so die schweißproduzierenden Drüsen einfach deaktiviert - sie sind dann nicht mehr in Betrieb. Durch diese Behandlungsform wird die Lebensqualität sofort deutlich verbessert. Nach wenigen Tagen ist bereits der maximale Effekt zu spüren und auf diese Weise wird in der behandelten Region das Schwitzen nicht nur deutlich reduziert, sondern nahezu vollständig abgestellt.
Nach etwa einem halben Jahr lässt die Wirkung langsam nach und eine Injektion sollte erneut vorgenommen werden. Vereinzelt berichten Patienten auch von einer Wirkdauer von bis zu einem Jahr. Danach nimmt die Schweißbildung in der Regel wieder zu. Wiederholungsbe­handlungen sorgen daher für einen nachhaltigen Effekt.

Was ist Botulinumtoxin A?

Botulinumtoxin A ist ein natürlich vorkommendes Bakterieneiweiß, das den Muskel durch die Blockade bestimmter Nervenimpulse entspannt. Dieser kann dann nicht mehr wie gewohnt bewegt werden und ist für einige Zeit ruhig gestellt. Der für das Schwitzen notwendige Botenstoff wird ebenfalls blockiert, die Schweißproduktion wird unterdrückt. Andere Nervenfunktionen, wie das Fühlen oder das Tasten durch die Haut, werden hierdurch selbstverständlich nicht beeinträchtigt.
Botulinumtoxin A ist als Medikament bereits seit Jahren zur Therapie von Muskelver­krampfungen im augenärztlichen, neurologischen und orthopädischen Bereich zugelassen. Die Behandlung hilft gegen Schielen und Migräne, nach Schlaganfällen, bei Parkinsonerkrankung und Bewegungsstörungen von Schwerbehinderten sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern.
Voraussetzung für ein gutes Behandlungsergebnis ist neben der richtigen Analyse ein sorgsamer Ansatz der Injektionspunkte mit individueller Dosierung. Unsere langjährigen Anwen­dungserfahrungen und ein einfühlsames Gespür für den Patienten machen die Behandlung mit Botulinumtoxin A sehr sicher und ästhetisch besonders wertvoll.
Weitere Informationen und Einsatzgebiete hierzu finden Sie unter dem Stichwort Botulinumtoxin A–Behandlung.
Wir nehmen uns Zeit und besprechen mit Ihnen optimale Behandlungsmöglich­keiten unter Berücksichtigung des klinischen Befundes.