Hautkrebsvorsorge

Der Hautkrebs hat in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass er inzwischen die häufigste Krebserkrankung ist. Man unterscheidet zwischen den Typen schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) und weißer Hautkrebs (Basaliom, Spinaliom bzw. Plattenepithelkarzinom).
Mit zunehmenden Alter steigt das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. In der letzten Zeit sind jedoch vermehrt auch junge Menschen betroffen. Besonders gefährdet sind Personen mit heller Haut, die rote oder blonde Haare bzw. grüne oder blaue Augen haben. Diese ordnet man dem Hauttyp I (extrem sonnenempfindlich) bzw. II (sehr sonnenempfindlich) zu.
Die Schädigung der Haut durch Sonneneinwirkung stellt das größte Risiko für die Entstehung eines Hautkrebses dar. Häufige Sonnenbrände, insbesondere im Kindesalter, Fälle von Hautkrebs in der Familie oder eine große Anzahl von Pigmentflecken auf der Haut erhöhen das Risiko einer Erkrankung.

Wie kann das Hautkrebsrisiko reduziert werden?

  • Meiden Sie das direkte Sonnenlicht, ziehen Sie schattige Orte vor
  • Meiden Sie besonders die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr
  • Kinder bis zu einem Jahr sollten nicht der Sonne ausgesetzt werden
    Vorsicht: Babyöl fördert die Lichtempfindlichkeit!
  • Tragen Sie schützende, dicht gewebte Kleidung oder ausgewiesen lichtabsorbierende Textilien, besonders bei Kindern sollte dieses beachtet werden
  • Schützen Sie Ihre Augen vor UV-Strahlen mit einer geeigneten Sonnenbrille
  • Wählen Sie eine für Ihren Hauttyp entsprechende Sonnenschutzcreme und tragen Sie diese 30 Minuten vor Sonnenexposition auf
  • Gewöhnen Sie, besonders im Urlaub in südlichen Regionen, Ihre Haut langsam an die Sonne und berücksichtigen Sie dabei die stärkere UV-Strahlung in den Bergen, in Wassernähe und im Schnee
  • Verzichten Sie auf Solariumbesuche
Von entscheidender Bedeutung ist die regelmäßige Vorsorge durch das Hautkrebs­screening beim Dermatologen. Im Gegensatz zur einfachen visuellen Kontrolle werden alle auffälligen Leberflecke mit einem speziell beleuchteten Auflichtmikroskop, dem Dermatoskop, zur besseren Feindiagnostik beurteilt. Durch polarisiertes Licht im Gerät kann der Hautarzt sogar tiefere Hautschichten genau untersuchen.
Einen ersten Eindruck erhält man durch die ABCDE-Regel:
  • Asymmetrie
  • Begrenzung
  • Coloration (Farbe)
  • Durchmesser
  • Erhabenheit
Schnelles Wachstum, Farb-, Form-  oder Hautoberflächenveränderung des Flecks bzw. seiner Umgebung sowie Missempfindungen sind Alarmzeichen. Ebenso auffällig sind Hautver­änderungen, die durch ihr Erscheinungsbild aus der Gesamtheit der Flecken herausstechen. Die optische Andersartigkeit wird als das "hässliche Entlein", dem Ugly Duckling Sign bezeichnet. Für den erfahrenen Dermatologen sind diese Merkmale die sicherste Form der Früherkennung.
Quelle: FotoFinder Systems Quelle: FotoFinder Systems
Die computergestützte Videodokumentation von Muttermalen und auffälligen Hautveränderungen ermöglicht einen detaillierten und objektiven Entwick­lungsvergleich. Die wiederholte digitale Speicherung des Hautbildes erlaubt es, sogar geringfügige optische Veränderungen eindeutig zu erkennen und trägt dazu bei, überflüssige Leberfleckentfernungen zu vermeiden. Auffällige Herde werden nach aktuellen Qualitätsstandards ambulant in der Praxis durch einen operativen Eingriff entfernt. Die anschließende feingewebliche Untersuchung dient der Diagnosesicherung.

Durch jährliche Kontrolluntersuchungen können auffällige Pigmentmale diagnostiziert und behandelt werden.
Frühzeitig erkannt, hat der initiale Hautkrebs eine nahezu 100%ige Heilungschance. Zu spät bemerkt, ist das Melanom eine der gefährlichsten Krebserkrankungen überhaupt.
Seit dem 1. Juli 2008 haben sich die Bestimmungen zur Hautkrebsvorsorge geändert: Die Krankenkasse übernimmt bei allen gesetzlich Versicherten über dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre eine einfache visuelle Ganzkörperuntersuchung. Aus dermatologischer Sicht werden jährliche Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen mit dem Dermatoskop auch im jüngeren Alter empfohlen. Einige Kassen haben sich inzwischen dieser Empfehlung angenommen.